Outsourcing und Make-Or-Buy-Entscheidungen

Outsourcing Entscheidungskriterien

Aufgrund des Trends zur Reduzierung der eigenen Fertigungstiefe bekommt das Beschaffungsmanagement eine zusätzliche Bedeutung bezüglich der Auswahl von geeigneten Partner für den Fremdbezug von Produkten und Leistungen, die zuvor im eigenen Unternehmen erstellt wurden. In einer Make-Or-Buy-Entscheidung wird festgelegt, ob die Leistung eigengefertigt oder fremdbezogen wird. Werden Aktivitäten dauerhaft auf einen Zulieferer ausgelagert, spricht man von Outsourcing. Anlässe für Make-Or-Buy-Entscheidungen können sein:

  • Zusatzbedarf über die eigene Kapazität hinaus
  • Änderungen in der Kostenstruktur
  • Kapitalknappheit bezüglich eigener Investitionen
  • Konzentration auf die eigene Kernkompetenz
  • Qualitätsargumente
  • Verbesserung der Lieferzuverlässigkeit und Flexibilität
  • Verfügbarkeit von technischem oder logistischem Knowhow 

 

Befindet sich das Unternehmen relativ zum Umfeld in einer schwachen Kompetenzposition spricht das für Outsourcing. Andererseits spricht eine starke Position relativ zum Umfeld für die Eigenfertigung. Als Grundsatz soll bei den Überlegungen gelten:

 

Alles, was ein Zulieferer besser abwickelt als das eigene Unternehmen kann Gegenstand des Outsourcings sein bis auf die Prozesse, die die Kernkompetenz des Unternehmens ausmachen. Bei der Auswahl des Outsourcing-Partners sind Punkte wie Rahmenverträge zu Auftragsvolumen und Vereinbarungen zur Qualitätssicherung und Geheimhaltung zu berücksichtigen, um die langfristige Bindung und den Ausbau zu einer

 

Wertschöpfungspartnerschaft zu gewährleisten.

Fremdbezug oder Eigenfertigung

Als Entscheidungsunterstützung wird häufig ein Portfolio erstellt, in dem einerseits die strategische Bedeutung des Teils und anderseits die Marktverfügbarkeit aufgetragen sind. Aus der Positionierung der betrachteten Produkte kann eine Einteilung nach Eigenfertigung, Fremdbezug und Einzelstückentscheidungen getroffen werden.

Abbildung: Einteilung der Produkte nach Fremd- oder Eigenleistung im Zusammenhang der strategischen Bedeutung und der Marktverfügbarkeit