Unternehmen welche ihre eigenen Produkte herstellen oder entwickeln, wissen das dieser Prozess durch unterschiedliche Sachziele geprägt ist. Es bestehen spezifische Anforderungen an das Produkt sowie bestimmte Kosten- und Zeitvorgaben, welche es bestmöglich aufeinander abzustimmen gilt.
In einem immer komplexeren Umfeld mit steigenden Qualitätsanforderungen, ho-hem Zeit- und Kostendruck sowie verschärftem Wettbewerb gibt es unterschiedliche Faktoren, welche für eine erfolgreiche Produktentwicklung ausschlaggebend sind.
Methodisches Vorgehen
Je später im Zeitverlauf einer Produktentwicklung Fehler entstehen und korrigiert werden müssen, desto höher sind die Änderungskosten. Ein systematisches Vorgehen kann allfällige Fehler vermeiden und ist somit bei einem Entwicklungsprojekt zwingend notwendig. Ein mögliches Vorgehen könnte wie folgt aussehen:
- Erfassen des Auftrages / Abgrenzung
- Bestimmen und gewichten der zu realisierenden Hauptfunktionen sowie festlegen der Anforderung.
- Suchen nach Lösungsalternativen
- Erfassen von mehreren, auch neuartigen Lösungsvarianten und diese in Ihre Teilzie-le zerlegen.
- Rückkoppelnde Beurteilung der Lösungsschritte
Systematische und begleitende Bewertung der Lösungsteile während des gesam-ten Prozesses der Realisierung.

Abbildung: Magisches Dreieck der Produktentwicklung
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Nur durch die Zusammenarbeit der Bereiche Entwicklung, Design, Produktion, Marketing, Vertrieb, Einkauf und Controlling, gelingt es einem Unternehmen die geforderten Merkmale eines neuen Produktes auch erfolgreich zu realisieren.
Nebst den genannten Bereichen, die in einem interdisziplinären Team vertreten sein müssen, kann es durchaus sinnvoll sein, auch Kunden und Lieferanten in das Entwicklungsteam einzubinden. Die Kunden nehmen somit direkt an der Gestaltung des Produktes teil. Die Einbindung von Lieferanten kann zum einen dazu dienen, direkt entsprechende Zulieferkomponenten zu definieren. Die Zusammenarbeit konzentriert sich dabei im Wesentlichen auf die Auswahl der geeigneten Komponenten. Die Einbindung kann aber auch soweit gehen, dass der Lieferant die Entwicklungsverantwortung für einzelne Teile oder Baugruppen erhält und diese eigenständig entwickelt. Dabei ergibt sich zwangsläufig eine enge Einbindung in den Entwicklungsprozess des Unternehmens, da hier die Schnittstellen zu anderen Baugruppen oder Teilen definiert und realisiert werden müssen.

Abbildung: Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Produktentwicklung
Straffes Projektmanagement
Um das methodische Vorgehen, die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Kosten-, Sach- und Zeitziele miteinander in Einklang zu bringen, ist ein geführtes Projektmanagement in der Produktentwicklung ebenso ein wichtiger Faktor.
Es handelt sich bei der Produktentwicklung um ein Projekt im klassischen Sinn, welches durch folgende Merkmale charakterisiert wird:
- Zeitlich begrenzte Aufgabe
- Begrenzte Ressourcen
- Einmalige Aufgabe
- Definierter Rahmen und Ziele
Durch eine saubere Projektplanung und ein fortlaufendes Projektcontrolling soll der erfolgreiche Verlauf des Vorhabens sichergestellt werden. Die Projektplanung kann folgende Punkte beinhalten:
- Zieldefinition
- Projektstrukturplan
- Meilensteinplanung mit Ziel- und Zeitplanung
- Kostenplanung
- Ressourcenplanung
Eine fehlerhafte Projektplanung kann schnell zum Misserfolg in einem Entwicklungs-projekt führen. Häufige Beispiele dafür sind falsche Zeitplanungen, ungenügend Ressourcen oder undefinierte Arbeitspakete. Des Weiteren unterstützt ein strikt geführtes Projektcontrolling dabei die Sach-, Zeit- und Kostenziele zu erreichen. Da häufig auch externe Dienstleister und Zulieferer in die Produktentwicklung miteinbezogen werden, ist eine laufende Überwachung und Steuerung des Fortschritts umso wichtiger.
Durch ein funktionierendes Projektmanagement können Unter-nehmen ihre Produkte in der richtigen Zeit, der ausreichenden Qualität und den Kundenbedürfnissen entsprechend entwickeln und umsetzten.